Kapellen in Unterleutasch

im Ortsteil Puitbach

Kapelle Puitbach

Diese Kapelle wurde im 17. Jahrhundert erbaut und dem Herz Maria geweiht. Sie liegt direkt am Puitbach und besticht durch ihre außergewöhnliche Lage. Das Rauschen des Puitbachs und die beeindruckende Bergkulisse, die der Öfelekopf und die Dreitorspitze bilden, machen den Platz zu etwas ganz Besonderem.

Obwohl der Dachstuhl 1984 erneuert wurde, ist die Kapelle leider renovierungsbedürftig. Das Altarbild zeigt das Herz Mariä. Über die einstige Ausstattung berichtet der Leutascher Ortschronist Matthais Reindl: „Statuen: Herz Jesu, Heiland an der Geiselsäule. Außerdem finden sich einige sehr altertümliche Scherenschnittbilder; zwei Exvotodtafeln von 1850“.

im Ortsteil Reindlau

Kapelle Reindlau

Die Kapelle Reindlau wurde im 19. Jahrhundert erbaut und als Kreuzkapelle dem Hl. Kreuz geweiht. Sie ist die einzige Kreuzkapelle im Leutaschtal.

Der Altar stellt eine Kreuzigungsgruppe dar, unter dem Kreuz sind Jesus und das Herz Maria auf einem Strahlenkranz dargestellt. Statuen der schmerzhaften Muttergottes und des dornengekrönten Heilands findet man ebenso wie links des Altars eine Statue der alttestamentarischen Hl. Rachel und rechts jene der Hl. Magdalena . Reliquienschreine, ein Ablassbrief und ein Kreuzweg als Druck in fünf Sprachen sind ebenfalls im Inneren der Kapelle zu finden. Das Deckengemälde stellt Gott Vater dar, Baldachin und ein Sternenhimmel am Gewölbe stammen von Josef Zunterer aus Seefeld (Pinzit 1856).
Die Besitzverhältnisse der Kapelle, die bis zu 25 Personen Platz bietet, widerspiegeln einmal mehr wie Erbgänge, Heiraten und ähnliches Einfluss nahmen. Die Kapelle gehört den Reindlauern, der Grund gehört jedoch dem Muchnbauern im Ortsteil Klamm. Viele Jahre lang kümmerte sich Familie Albrecht liebevoll um die Kapelle.

in Lochlehn

Kapelle (Ober-) Lochlehn

Diese Mariahilf-Kapelle wurde 1721 erbaut und in den Jahren 1989 und 1990 neu mit einem Glockenturm errichtet. Die kleine Kapelle in Oberlochlehn gibt auf einer Tafel Auskunft über ihre Erbauer: „Anno 1721 hat der Ehrngeachtete Veith Nairz diese dafel machen lassen, zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria. Auch haben die zwea Bilter machen lassen, als Wenodicht (Benedikt) Caspar Nairz und Valentin Nairz“.

Zwei Heilige zieren die Kapelle, der Hl. Franz von Assisi und der Hl. Antonius von Padua. Neben einem alten Kruzifix findet man im Inneren auch Kreuzwegtafeln.

Lochlehn

Kapelle (Unter-) Lochlehn

Diese Marienkapelle wurde um 1720 erbaut und sie bietet für bis zu 20 Personen Platz.

Die Besitzverhältnisse gewähren einen guten Einblick, wie sich Hof- und Besitzernamen in der Leutasch oft ganz unterschiedlich entwickelten.

Über die Entstehung der Kapelle berichtet die Legende: „Zu dieser Zeit war eine Dirn beim Bauern – vom Spackler Hof war sie – so marod, dass sie versprach, eine Kappell zu bauen, wenn sie die Krankheit überlebt“.

Sie scheint es überlebt zu haben und war wohl jene Gertraut Heisin, die 1717 beim Bauern eingeheiratet hatte. Über sie wird weiter berichtet: „Die Gertraut hatte ein Vermögen von 861 Gulden und 20 Kronen in die Ehe eingebracht und ihre Schwester hat beim Liasn eingeheiratet“.

Das Innere der Kapelle, die auch ein Glockenturm ziert, ist mit einem Altarbild der schmerzhaften Muttergottes, zwei Engelsköpfen und zwei weinenden Engeln geschmückt. Eine Inschrift auf dem Bild gibt Auskunft über die Stifter: „Et voto 1723 haben die zwey jungen gesellen Caspar und Balthasar Witing diese daffel machen lassen“.

Unter anderem sind eine sehr realistische Darstellung des Jüngsten Gerichts, auf der die Hölle als Rachen eines ungeheuren Tieres, in dem die Verdammten in feuriger Glut brennen, gezeigt wird und der Herr am Ölberg, Maria und Maria Magdalena mit Jesus und Petrus weitere Elemente.

Dass auch diese Kapelle eine Ablasskapelle war, bestätigt eine kleine Tafel, auf der steht: „Ach komm ich bitt verlass mich nit, ein vater unser abschlag mir nit“.

Bildstöckl in der Scheibe

Das Bildstöckl in der Scheibe wurde im 20. Jahrhundert erbaut und ist dem Heiligen Pater Josef Freinademetz geweiht. Es fällt nicht sofort als Kapelle ins Auge des Betrachters, denn als offene Kapelle gleicht sie mehr einem größeren Bildstöckel.

Pater Josef Freinademetz, ein gebürtiger Südtiroler (1852) war einer der beiden ersten Steyler Missionare, die nach China gingen. Dort war er fast 30 Jahre in der Provinz Südshantung tätig. Der ladinische Pater wird in ganz Tirol sehr verehrt.

im Ortsteil Unterkirchen

Itzlkapelle

Die Itzkapelle befindet sich im Ortsteil Unterkirchen beim Itzlhof und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut.
Eine Inschrift auf der kleinen Kapelle gibt Auskunft über ihr Entstehen: „Den im Jahre 1805 gefallenen Kriegern, Freunden und Feinden, verschiedenen Kriegsfahnen folgend scharten sich einig unter das Kreuz Jesu Christ“.
Gut kann man sich so vorstellen, dass die Kapelle über dem Grab der am 4. November 1805 in den Napoleonischen Kriegen gefallenen Kriegern errichtet wurde, wie die Überlieferung berichtet. Bestärkt wird dieser Glaube durch die Tatsache, dass es damals in Unterleutasch weder Kirche noch Friedhof gab.

Ihr heutiges Aussehen erhielt die kleine Kapelle mit Turm im Jahr 1975, als sie von Alfons und Katharina Reindl renoviert bzw. neu erbaut wurde.

im Ortsteil Schanz

Zenznkapelle

Diese Marienkapelle, die im Ortsteil Schanz auf einem Hügel bei den Sonnenhöfen liegt, wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Sie gehört zu einem der ältesten Bauernhöfe des Leutaschtals, dem Zenznhof, um den sich eine „hochherrschaftliche“ Sage rankt: Herzog Friedrich mit der leeren Tasche soll sich hier auf der Flucht vor seinen Feinden versteckt haben.

Im Inneren der Zenznkapelle, die mit zwei kleinen Statuen und Kreuzwegbildern, die leider beschädigt sind, geschmückt ist, finden an die 6 Personen Platz. Die Kapelle war früher, so erzählt man es sich, eine Ablasskapelle.

an der Bundesstraße zwischen Leutasch und Mittenwald

Klammkapelle

Die Klammkapelle (auch Höllkapelle genannt) wurde bereits 1697 erstmals erwähnt und ist dem Heiligen Jakob geweiht. Über ihre Entstehung bzw. Renovierungen erfährt man aus einem Aufsatz von Pfarrer A. Goller in den Tiroler Heimatblättern aus den 30er Jahren: „Die Entstehung der Kapelle fällt vermutlich in das Ende des 17. Jahrhunderts, während ihr heutiges Äußeres aus den Achziger Jahren des 19. Jahrhunderts datiert. Damals entkleidete sie nämlich ein Sturmwind bis auf die nackte Mauer und sorgte so für eine gründliche Renovierung vor.“

Heute liegt die Kapelle längst nicht mehr so beschaulich wie noch bis 1912, als hier nur ein kleiner Fußweg Bayern und Tirol verband. Dafür kann man nun aber gerade an dieser Stelle zur beeindruckenden Leutascher Geisterklamm hinabwandern. Dass Reisende aber schon zur Zeit als die Kapelle erbaut wurde, diese grenzüberschreitende Route wählten, lässt das Altarbild, das den Hl. Jakobus in Öl zeigt, vermuten. Der Hl. Jakob gilt nämlich auch als der Schutzheilige der Reisenden und Pilger.
Da die kleine Kapelle offen ist, sind die zwei kleinen Statuen, die die „zwoa Jakoberlen“ genannt wurden, schon lange verschwunden.
Neu ist auf der Vorderseite eine Jakobsmuschel und die Innschrift „Jacob beschütze uns auf diesem Weg“. Im Innenraum findet sich weiters eine Christusdarstellung an der Geiselsäule, die der Darstellung des Herrn im Elend in der bekannten Wieskirche nachempfunden ist.

Matthias Reindl, der langjährige Schuldirektor und Ortschronist in Leutasch, schreibt über die Kapelle mit den zwei Namen: „Diese Kapelle führte bei den Unterleutaschern den Namen beim Klamm-Joggl, die Mittenwalder nannten sie immer die Höllkapelln“. Maximilian Schmidt schreibt in seinem „Bubenrichter von Mittenwald“ über die Kapelle: „Die etwa eine halbe Stunde vom Markt Mittenwald entfernte Kapelle des Hl. Jakob wird vom Volk wegen ihrer wildromantischen Lage das Höllkapellein genannt, und in den Nöten des Lebens wallt mancher dorthin“.

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